In der Hitze des Sommers
Langsam zieht der Sommer ins Land und auch die Tage in Ihrem Kleingarten werden wieder länger. Fast täglich können Sie nun frisches Obst und Gemüse ernten. Doch die Wärme des Sommers und die zunehmende Trockenheit gehen auch an den Gewächsen in Ihrem Garten nicht spurlos vorbei. Welche Arbeiten neben dem regelmäßigen Ernten und Gießen noch in den Monaten Juni bis August anfallen, finden Sie in den untenstehenden Übersichten.
Gartentipps für den Juni
völlig ungewöhnlich, wir warten in diesem Jahr auf wärmere Tage und vor allem Nächte! WILLKOMMEN JUNI !!!
Bevor der Boden endgültig austrocknet, sollte jetzt der Rasenschnitt sinnvoll als MULCH eingesetzt werden. Nicht nur die Gemüsebeete, auch die Blumenrabatten sind dankbar. So kann man den reichlich anfallenden Rasenschnitt sinnvoll verwenden, wenn die Kapazität des Kompost an ihre Grenzen kommt. Auch Obstbäume sollten gemulcht werden, bei Trockenheit einmal wöchentlich gründlich wässern.
Im Frühjahr sind die meisten Obstbäume regelrecht geschossen, deshalb wir es Zeit für den JUNI-RISS. Es geht darum, die Wasserschosser zu reißen, bevor sie verholzen. Jeder kennt sie, sie wachsen gerade empor, tragen keine Früchte und nehmen den anderen Ästen das Licht. Die weichen Triebe einfach entgegen der Wuchsrichtung herausreißen, die gerissene Wunde verletzt das Holz weniger als ein Schnitt im Winter. Die Wunden heilen deutlich besser und man entfernt gleichzeitig die schlafenden Knospen, die beim Schnitt im Winter stehen bleiben würden und aus denen oft zwei neue Wasserschosser hervorgehen. Wasserschosser resultieren meist aus Schnittfehlern im Vorjahr, das heißt, man schneidet sich im Winter die Arbeit für's neue Jahr. Wenn Wasserschosser mehrere Jahre nicht entfernt wurden, bitte nur ca. ein Drittel aller Neutriebe reißen, sonst wird das Wachstum wieder zu stark angeregt - den Baum einfach beruhigen in seinem Wachstum. Ein Sprichwort sagt: Willst du den Baum tragen sehen, schneide ihn im Sommer. Willst du ihn wachsen sehen, schneide ihn im Winter.
Bei SÄULENOBST sollte der Fruchtansatz ausgedünnt werden. Pro Fruchtansatz solltet ihr nur 1-2 Früchte stehen lassen. Neu entstandene Seitentriebe kürzt man auf 10-15 cm ein, um die Säulenform zu erhalten. Bei Bedarf kann der Baum auch in der Höhe bis auf das letztjährige Holz gekürzt werden.
KRÄUTERECKE Spitzwegerich sollte nicht aus dem Garten entfernt werden, sondern einen gebührenden Platz bekommen. Die Pflanze mit den länglichen, lanzettförmigen Blättern wird oft als Unkraut bekämpft, dabei ist sie ein wahres Multitalent mit heilenden Eigenschaften und ökologischem Wert. Die Knospen und Blätter schmecken wunderbar nach Pilzen, die Blätter können im Salat und die Knospen, geschwenkt in Butter oder Öl, gegessen werden. Eingefroren oder als Pesto haltbar gemacht, kann man ihn länger genießen. Es sollten nur junge, zarte Blätter Verwendung finden. Spitzwegerich enthält Schleimstoffe, die bei Husten und Halsschmerzen als Tee Linderung bringen. Bei Insektenstichen kann man ein zerriebenes Blatt auf die Einstichstelle legen, es lindert Juckreiz und Schwellung. Bei kleinen Wunden unterstützt das zerriebene Kraut durch seine antibakterielle Wirkung die Heilung. Bei leichtem Sonnenbrand lindert der Pflanzenbrei die Schmerzen und wirkt kühlend.
Jetzt noch AUSSÄEN: Asia-Salate, Endivien, Blumenkohl - späte Sorten, Busch- und Stangenbohnen, Markerbsen, Knollenfenchel, Grünkohl, letzte Gurken, Karotten
SCHNITTLAUCH jetzt auf zwei Finger breit über dem Boden abschneiden, er treibt schnell nach.
RHABARBER nach der letzten Ernte (um den 24.06. herum) mit Kompost mulchen.
Jetzt kreativ werden: Wie wäre es mit der Zubereitung von FRUCHTGUMMIBLÄTTERN (Fruchtleder) aus dem Überschuss an Früchten. Man kann jetzt mit Erdbeeren beginnen, es eignen sich auch andere Beeren, Pfirsiche und Pflaumen sehr gut.
Hier der Link zum Rezept:
https://www.smarticular.net/fruchtleder-obstleder-rezept-backofen-doerrautomat-haltbarkeit-aufbewahrung/#google_vignette
Gartentipps für den Juli
sind in Vorbereitung
Gartentipps für den August
Der Gartenmonat August ist schon etwas fortgeschritten. Aber auch wenn der größte Teil des Sommers bereits vergangen ist, bleibt noch Zeit, um noch einige Gemüsesorten auszusäen. Wer durchs Abernten Platz schafft, kann noch gesundes Herbst- und Wintergemüse anbauen.
AUSSAAT als Saatgut: Buschbohnen, Endiviensalat, Lauchzwiebeln, Möhren, Radieschen, Rettich, Rucola, Spinat, Winterzwiebeln.
Als JUNGPFLANZEN ins Beet setzen: Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Grünkohl, Kohlrabi, Rote Beete.
BLUMEN: Jetzt ist die beste Zeit, um zweijährige Sommerblumen auszusäen. Sie treiben bis zum Herbst ihr Laub aus und blühen im nächsten Jahr. Für einjährige Sorten ist es in diesem Jahr zu spät. Die beste Aussaatzeit für zweijährige Blumen ist der Juni/Juli. Die folgenden Sorten können auch noch im August ins Beet: Buntnessel, Bartnelke, Glockenblume, Goldlack, Schleierkraut, Stockrose.
Am besten säen, wenn in den nächsten Tagen leichte Niederschläge vorausgesagt sind.
TOMATEN werden jetzt nicht mehr nur ausgegeizt, sondern über dem letzten gut entwickeltem Blütenstand gekürzt. Die nachfolgenden Blütenstände werden nicht mehr reifen.
Jetzt auch an die Vermehrung der ERDBEEREN denken. Nach zwei Jahren ist es Zeit, das Beet zu wechseln und neue Pflanzen oder Ableger zu setzen. Gut geeignet dafür ist ein ehemaliges Bohnenbeet. Wenn ihr gut tragende und schmeckende Pflanzen markiert habt, könnt ihr jetzt die Ableger einpflanzen. Eine Sommerpflanzung bringt wesentlich höhere Erträge als eine Frühjahrspflanzung. Alte Erdbeerpflanzen nach der Ernte mit Kompost düngen.
KNOBLAUCHSRAUKE Dieses Unkraut ist ein echter Geheimtipp! Es wird seit der Mittelsteinzeit als Heil- und Gewürzkraut genutzt. Es wächst wild, zieht Bienen an und eignet sich für den Anbau im eigenen Garten. Die feinen, an Brennesseln erinnernden Blätter schmecken etwas scharf, nach Pfeffer und Knolauch. Sie ist mit Kohlgewächsen verwandt. Man findet sie in Parks, Laubwäldern und an Wegrändern, sie wird zwischen 20 und 100 cm groß. Die in der Nähe der Triebspitzen abgezupften Blättchen sollten frisch auf Butterbrot, in einem Salat oder als Pesto gegessen werden. Beim Erhitzen verflüchtigen sich die Aromen (Senföle). Das Kraut im Garten angebaut ist ziemlich anspruchslos, benötigt keinen Dünger und ist winterhart.
OBST Im Spätsommer sollten wir vor allem junge Obstbäume mit kaliumbetontem Dünger düngen. Kalium fördert die Bildung von Zuckerstoffen im Gewebe und erhöht die Standfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten.
BEEREN Für Ratschläge zum Vermehren und Schneiden von Beeren kommt gern auf mich zu.
Wie wäre es einmal mit einem Besuch in einem Kleingartenlokal in der Gartenkolonie Einigkeit in Rosenthal. Ein Spitzenkoch betreibt dort das VEREINSLOKAL BOLLENPIEPE. Hier ein Link des Berliner Kurier mit den entsprechenden Informationen. Gastro-Geheimtipp in Pankow: Spitzenküche in der Kleingarten-Kolonie (berliner-kurier.de)