Die Natur erwacht im Frühling

Im Frühling erwacht die Natur und die Kleingartenanlage aus ihrem Winterschlaf und für alle passionierten Gärtnerinnen und Gärtner beginnt eine neue Gartensaison. Damit diese nicht nur blühend und ertragreich für Sie wird, sondern auch Ihre Pflanzen und Gewächse gesund und kräftig gedeihen können, gibt es nun so einiges zu tun. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die Gartenarbeiten, die Sie in den Monaten März bis Mai durchführen sollten.

Gartentipps für den März

Aller Dinge Anfang ist ein Tag im Frühling (Carmina Burana).

Wie wäre es in diesem Jahr einmal mit einer ganz besonderen, sehr reich tragenden Gurke? Es geht um die ANTILLENGURKE, einer aus Afrika stammenden Rarität. Sie produziert mittelgroße eiförmige Früchte mit einem angenehmen, frischen Gurkengeschmack. Sie eignet sich zum Rohessen, Einlegen oder Schmoren. Man kann die Pflanzen rankend oder am Boden kriechend ziehen. Die Voranzucht sollte im März, die Pflanzung der kleinen Gurken Mitte Mai erfolgen.

NEUSEELÄNDISCHER SPINAT: Er ist mit dem normalen Spinat nicht verwandt, er zählt zur Familie der Mittagsblumengewächse und ist ursprünglich in Australien und Südafrika beheimatet. Die Pflanze wächst buschig, krautig, mit langen Trieben. An den 50-80 cm hohen Sprossen sitzen pfeilförmige, fleischige Blätter, die man leicht ernten und in der Küche vielseitig wie Spinat verwenden kann. In der Anzucht ist er ein bisschen zickig. Bei Temperaturen zwischen 8 und 18 grad keimt er am besten. Nach den Eisheiligen kann er ins Freiland gesetzt werden, dabei reichen vier bis fünf Pflanzen für eine vierköpfige Familie. Im nächsten Jahr sät er sich meist von allein wieder aus oder man sammelt im Sommer/Herbst die relativ großen schwarzen Samenkörner ab. Diesen Spinat kann man das ganze Jahr über ernten und ist roh oder verarbeitet zu genießen.

Das Wachstum von RHABARBER kann man schon jetzt beschleunigen, indem man ein ausreichend großes Gefäß über ihn stülpt, er kann so früher im Jahr geerntet werden.

Langsam kann man auch KARTOFFELN vorkeimen lassen. Dazu sollten sie aber nicht zu warm aufbewahrt werden. Eine besondere Sorte ist die Institut de Beauvais, eine alte französische Kartoffel von 1856. Sie wird als die Königin des Kartoffelschnees bezeichnet, ist also mehlig kochend mit schneeweißem Fleisch. 

Es wird Zeit, TOMATEN auf der warmen Fensterbank vorzuziehen. Auch für viele andere Gemüsesorten steht die Anzucht an. Wichtig dabei ist immer, die Keimtemperatur zu beachten. Einige Samen möchten es kühl, andere wiederum wohlig warm für den Start. Nach dem Keimen mögen es die meisten Pflanzen kühler, sonst vergeilen sie. Ein heller Platz um die 17 °C ist perfekt. Die Information, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt, findet ihr auf den Saatguttütchen.  

Die GOLDBLUME hat wohl jeder von euch im Garten. Die Rede ist vom Löwenzahn, der in allen seinen Teilen verzehrbar ist und uns schon bald mit frischen Trieben im Salat beglücken kann. Mit seinem hohen Nährstoff- und Vitamingehalt ist er nicht zu verachten. Seine Bitterstoffe fördern die Verdauung, entgiften und wirken harntreibend. Der Löwenzahn ist ein Zeiger für nährstoffhaltige Böden, seine Pfahlwurzel kann bis zu einem Meter lang werden. Man sollte ihn ruhig im Garten stehen lassen, seine Blüten leisten gute Dienste für Bienen. Es gibt auch Ansätze, aus Löwenzahn Naturkautschuk für Autoreifen zu gewinnen. Es ist also eine vielseitig verwendbare Pflanze. Ebenfalls sehr schmackhaft sind die ersten Triebe der Brennessel (blanchiert) oder auch das Gartenschaumkraut, was jetzt in fast jedem Garten schon zu finden ist. Es schmeckt würzig, leicht scharf, kresseähnlich.

Wer gern möchte, kann die Rosen unseres HOCHBEETES schon kräftig beschneiden (auf ca. 20 cm) und die alten abgetrockneten Teile der Stauden entfernen. Mit dem Unkraut sollten wir erst zum ersten Arbeitseinsatz beginnen. Unsere Festwiese sieht mit den im Herbst gesteckten lila Krokussen wunderschön aus. Vielleicht sollten wir im Herbst nochmals 1000 Stück nachpflanzen. Auch Wildbienen waren heute schon an unserem Insektenhotel unterwegs, die Salweide blüht!

Gartentipps für den April

Ein arbeitsreicher Monat voller Pläne und Elan ist angebrochen.

Leise regt sich die Natur. Knospenspur. Frühling - Fest der Auferstehung.  (Anita Menger)

Die im März begonnene AUSSAAT wird in diesem Monat fortgesetzt. Nun sind alle KÜRBISGEWÄCHSE (Kürbis, Gurke, Zucchini, Melone) an der Reihe. Diese sollte man sofort in gute nährstoffreiche Erde setzen, um ein Vereinzeln zu vermeiden, da sie empfindlich auf Beschädigungen an der Wurzel reagieren. Dazu zwei Samenkörner in einen Topf säen und später nur den kräftigeren stehen lassen. Mitte Mai dann ins Freiland setzen, bitte dann auch nicht tiefer einpflanzen, so wie man das z.B. von Tomaten kennt. EMPFEHLUNG: Eine völlig bitterfreie GURKE ist die Long Vert d'Alan, eine robuste, ertragreiche längliche Landgurke.

MALABARSPINAT  (indischer Spinat) ist eine einjährige krautige Schlingpflanze, die sehr dekorativ aussieht und auch sehr gut schmeckende Blätter hervorbringt. Diese können roh (leicht säuerlicher Geschmack) oder gedünstet verzehrt werden. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, liebt einen sonnigen Standort. Nach der Aussat im April sollte sie erst Ende Mai ins Freiland kommen. Sie bildet weiße, rosa oder purpurne Blüten aus, die Samenstände färben sich im Herbst violett bis schwarz - eine sehr imposante Pflanze. 

WEIN  Wer im letzten Jahr schon Probleme mit der Rebenpockenmilbe (Gallmilbe) hatte, sollte in diesem Jahr zu Beginn des Blattaustriebes mit einer Spritzung auf Rapsölbasis beginnen, da die Milben in den Blattknospen überwintert haben. Bei Befall sehen die Weinblätter pockig aus (blasenartige Aufwölbungen), an den Unterseiten sind die Stellen von einem weißlichen Belag bedeckt. Sind nur wenige Blätter betroffen genügt es, diese zu entfernen.

Dem RASEN sollten wir jetzt wieder eine Regenerationskur verpassen. Kurz gemäht, vertikutiert und danach mit einem Langzeitdünger versehen, sollte dies klappen. Tipps zum Vertikutieren und auch Rat in Sachen trockenresistem Rasen findet Ihr im Gartenfreund Ausgabe April. Überlegenswert wäre auch das Anlegen einer Wildblumenwiese, wenigstens die Umwandlung eines Teiles des Rasens.

Auch wenn sie jetzt noch klein sind, sollten UNKRÄUTER eingedämmt werden, denn sie stehen kurz vor der Blüte und Samenbildung. Zu nennen wären hier das Schaumkraut, die Vogelmiere oder auch das Schöllkraut. Allerding sollten wir immer abwägen, ob diese Pflanzen nicht an bestimmten Standorten im Garten toleriert werden können. Sie werden schon früh im Jahr von Bienen und Hummeln besucht.

SPITZENDÜRRE Gerade stehen die Süß- und Sauerkirschen in voller Blüte, ebenso sind Niederschläge angekündigt. Die Infektionsgefahr durch den Pilz Monilia steigt. Mit dem Blühende zeigen sich die typischen Schadsymptome. Die jungen Zweige sterben von der Spitze beginnend ab, bei Süßkirschen sind oft nur die Blütenbüschel betroffen. Es sollte schnell gehandelt werden, da erhebliche Ernteverluste zu erwarten sind und bei starkem Befall die Vitalität des Baumes wesentlich reduziert wird. Die befallenen Spitzen sollten bis ca. 15 cm ins gesunde Holz abgeschnitten werden.   

Gartentipps für den Mai

Der Wonnemonat Mai ist angebrochen. Es wartet viel Arbeit, aber auch sehr Vergnügliches auf uns!

Ich möchte wieder zum MÄHFREIEN MAI aufrufen. Vielen Deutschen gilt die ordentlich gestutzte Wiese immer noch als Sinnbild eines gepflegten Rasens. Es muss ein Umdenken beim Thema Mähen einsetzen. Laut einer aktuellen Mitteilung des Nabu Berlin, verwandelten sich Wiesen, die Anfang Mai (letzten Jahres) gemäht wurden, in gelbe Steppen, während ungemähte Wiesen der Trockenheit trotzten. Der Naturschutzbund bittet daher, das Mähen auszusetzen, dann halten die Wiesen die Feuchtigkeit besser. Hohes Gras ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere wie Wildbienen, Käfer, Heuschrecken oder Schmetterlingsraupen. Also, wollt Ihr zu mehr Artenvielfalt beitragen? Dann lasst den Rasenmäher stehen und spart Euch die Zeit für andere, schönere Tätigkeiten!

JUNGPFLANZEN und EISHEILIGE:  Tomaten-, Gurken-, Kürbispflänzchen und Co. warten nun darauf, ins Freiland gepflanzt zu werden. Durch den Klimawandel sind allerdings Fröste im Mai deutlich seltener geworden. Mutige Hobbygärtner können also durchaus riskieren, mit dem Pflanzen loszulegen. Der tägliche Blick auf die Wettervorhersage sollte aber obligatorisch sein.

50 TOMATENSORTEN im Angebot hat Lutz Öhlschläger aus Storkow, ein Hobbygärtner, der seinen Partyraum für die Anzucht von Jungpflanzen nutzt. Auf dem Dorfflohmarkt in Storkow am Sonntag, 05.05.2024  9-15 Uhr findet letztmalig auf seinem Hof ein Verkauf statt, bevor er sein Hobby an den Nagel hängt. Ein weiterer Termin ist der Mühlentag am Pfingstmontag ab 12 Uhr an der Bockwindmühle in Storkow.

Im folgenden Link findet Ihr den gesamten Artikel dazu:  Gärtner hört auf: DDR-Tomatensorten und Exoten bei Trödelmarkt im Angebot (nordkurier.de)  

Die FRÖSTE vor 10 Tagen haben - besonders im Berliner Umland - für unübersehbare Schäden gesorgt. Auch wenn sich viele Gewächse regenerieren werden, beim Steinobst wird es wohl keine nennenswerte Ernte geben, beim Kernobst können wir noch hoffen. Besonders auffällig sind Schäden an Kiwi und Wein. Beim Obst können wir Frostschäden an der Schwarzfärbung der kleinen Früchte erkennen. Auch in unserer Anlage haben Kirschen und Pflaumen sehr gelitten. Abgestorbene Triebe und Früchte sollten komplett abgeschnitten und tote Blätter ausgeputzt werden.

Empfehlung STANGENBOHNE: Wie wäre es einmal mit der Sorte BLAUHILDE, eine ertragreiche, fast fadenfreie tiefviolette Bohne? Die langen zarten Bohnen werden beim Kochen grün und punkten mit einem hervorragenden Geschmack.

BLATTLÄUSE überwintern als kleine harte Eier an Trieben und Zweigen oder fliegen Anfang April von benachbarten Pflanzen in die Rosenbeete ein. Bei starkem Befall kommt es zu Wachstumshemmungen, vergilbten, sich kräuselnden Blättern. Ein Abstreifen mit der Hand, Zerdrücken oder Abspülen der Kolonien ist hilfreich.

GESPINSTE an Zweigen von Obstgehölzen und Sträuchern sollten entfernt werden. Es handelt sich hierbei um nicht behaarte Raupen der Gespinstmotten und Gespinnstblattwespen, nicht zu verwechseln mit den behaarten Raupen des Eichenprozessionsspinners. Raupenbefall mit nicht behaarten Tieren ist nicht allergieauslösend, bei behaarten Raupen den Kontakt unbedingt vermeiden!

Der NABU ruft zur Stunde der Gartenvögel vom 09.-12.05.2024 auf. Also setzt Euch eine Stunde gemütlich in den Garten - Ihr habt ja nun die Zeit für das Rasenmähen gespart - und zählt. Eine Anleitung dazu gibt es hier: Stunde der Gartenvögel 2024 - NABU

Eine BÖRSE zum Tauschen und Verschenken von Jungpflanzen / Saatgut / Gartengeräten können wir gern wieder am 26. Mai nach der Mitgliederversammlung durchführen. Einfach alles mitbringen!