Die Natur erwacht im Frühling

Im Frühling erwacht die Natur und die Kleingartenanlage aus ihrem Winterschlaf und für alle passionierten Gärtnerinnen und Gärtner beginnt eine neue Gartensaison. Damit diese nicht nur blühend und ertragreich für Sie wird, sondern auch Ihre Pflanzen und Gewächse gesund und kräftig gedeihen können, gibt es nun so einiges zu tun. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die Gartenarbeiten, die Sie in den Monaten März bis Mai durchführen sollten.

Gartentipps für den März

Der schönste Monat für das Herz ist und bleibt der Monat März   (Sprichwort)

Die Sonne lockt schon lange mit ihren ersten wärmenden Strahlen. So angenehm dies auch ist, es hinterlässt bei den Menschen, denen das Gespür für die Natur noch nicht abhanden gekommen ist, ein etwas mulmiges Gefühl. Es geht einfach alles zu schnell, die Erwärmung bis auf 18 Grad in diesen Tagen fühlt sich einfach ungesund an. Hoffen wir trotzdem auf eine reiche Ernte in diesem Jahr und auf das Ausbleiben von tückischen Spätfrösten während der Obstbaumblüte! 

HOCHBEET Schon Anfang März kann man mit der Aussaat im Hochbeet beginnen. Gerade wurden die Wintergemüse abgeerntet, schon kann es wieder losgehen. Das Substrat wird gelockert und mit Kompost oder hochwertiger Erde aus dem Gartenmarkt aufgefüllt. Mit Winterschutz können Spinat, Schnittsalat, Radieschen (alle 14 Tage neu aussäen, um permanent ernten zu können) und vorgezogener Kopfsalat ins Hochbeet gebracht werden. Ein Vlies oder eine Haube sorgen für Schutz in den noch kalten Nächten. Dieser Bereich des Beetes kann in 6-8 Wochen abgeerntet werden und wird frei für Tomaten, Kohl, Gurken usw.

Ohne Winterschutz können schon Möhren und Frühlingszwiebeln gesät werden, dieser Bereich des Beetes wird allerdings bis Mitte Juni belegt sein. Karotten und Zwiebeln halten sich gegenseitig ihre Schädlinge fern, deshalb immer miteinander kombinieren. 

Ab Mitte März können im Haus TOMATEN vorgezogen werden. Nach dem Vereinzeln für kühlere Temperaturen (ca. 17 °C) und viel Licht sorgen. Für die Anzucht von Paprika und Aubergine ist es schon etwas spät, aber Chillis gelingen noch.

Um RHABARBER vorzutreiben, könnt ihr ihn jetzt locker mit etwas Kompost abdecken und einen Eimer oder großen Blumentopf über die ersten Austriebe stülpen, er treibt so schneller die begehrten Stängel aus.

AUSSTRIEBSSPRITZUNG  Der beste Zeitpunkt für eine Austriebsspritzung bei Obst - und Ziergehölzen ist mit Beginn des Knospenschwellens. Es werden mit dieser Maßnahme überwinternde Schädlinge bekämpft. Für diese Form des Pflanzenschutzes stehen uns zwei verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung: Mineralöl und Rapsöl. Bitte verwenden Sie die natürlichen Rapsöle! Die Wirkung dieser Wirkstoffe beruht auf die Erstickung von Schadinsekten an Gehölzen. Das Öl überzieht die Schädlinge mit einem feinen Film, was die Atmung der Tiere über die Haut unterbindet, sodass die Tiere absterben. (Zitat Sven Wachtmann, Landesverband)

BEERENsträucher sollten jetzt ca. 3-4 Liter Kompost pro Pflanze bekommen. Vor dem Aufbringen das Unkraut entfernen und den Kompost vorsichtig einarbeiten - die meisten Beeren sind Flachwurzler. Im Handel gibt es auch organischen Beerendünger, der nach und nach Nährstoffe an den Boden abgibt. Bei dieser Gelegenheit gleich einen Gießring anlegen und etwas mulchen.

Es wird Zeit, KARTOFFELN vorkeimen zu lassen. Dafür diese einzeln in Eierverpackungen an einen hellen, nicht so warmen Ort stellen.

Der BÄRLAUCH steht schon in den Startlöchern. Man kann ihn reichlich im Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow sammeln. Hier der Link https://www.in-berlin-brandenburg.com/Freizeit/Ausflugstipps/Parkanlagen/Botanische-Volkspark-Pankow.html

Saatgut für die ANTILLENGURKE kann ich gern bereitstellen. Ich habe sie im letzten Jahr das erste Mal kultiviert. Es ist eine Rarität mit frischem Gurkengeschmack, sie wächst rankend oder am Boden kriechend. Man sollte sie jung ernten, bei max. 3-4 cm Länge. Hier der Link zur Gurke  https://bio-saatgut.de/Gurken/Antillengurke::97.html

Gartentipps für den April

Es geht wieder los! Wenn man durch unsere Anlage spaziert, kann einem das rege Treiben nicht verborgen bleiben. Vor allem die Hochbeetfraktion ist hart am Arbeiten: Neue Hochbeete aufstellen, Erde auffüllen - eine Arbeit, die sich lohnt! 

Nur durch den Winter wird der Lenz errungen!  -Gottfried Keller-

Der richtige Zeitpunkt für den ROSENSCHNITT ist gekommen (zur Forsythienblühte). Grundsätzlich werden bei allen Rosengruppen kranke, abgestorbene sowie dünne Triebe entfernt. Zwerg-, Beet- und Edelrosen werden am stärksten zurück geschnitten, auf etwa drei bis fünf Augen (15-20 cm). Die Schere wird dabei einen halben Zentimeter schräg oberhalb des nach außen zeigenden Auges angesetzt (auf eine saubere Schere achten!). Strauch- und Kletterrosen werden nur um max. ein Drittel zurück genommen. Vereinzelte alte, blühfaule Triebe (> 5 Jahre) sollten ganz entfernt werden. Das Schnittgut gehört nicht auf den Kompost, altes Laub sollte gründlich aus dem Beet entfernt und ebenfalls entsorgt werden. Eine anschließende Düngung mit z.B. Rinderpellets ist zu empfehlen. Rosen sind Tiefwurzler, sie überstehen Trockenperioden oft mühelos. Sie sollten nicht täglich ein wenig, sondern in größeren Abständen durchdringend gewässert werden.

PETERSILIE kann ab April direkt ins Freiland ausgesät werden. Sie bevorzugt einen lockeren humusreichen Boden und einen hellen, hablbschattigen Standort. Gute Nachbarn sind Lauch und Zwiebeln, Doldenblütler wie Möhren oder Dill sollten vermieden werden. Petersilie ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr wächst sie zu einem aromatischen Küchenkraut heran, erst im zweiten Jahr bildet sie Blüten und Früchte. Petersilie kann bis zum Einsetzen der Blüte geerntet werden, mit der Blüte wird sie giftig. Sie wurde im Jahr 2023 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.   

Die im März zur Keimung gebrachte KARTOFFELN können nun in den Boden. Die Keime dabei nach oben ausrichten. Bei einem Tagesmittel von 18-20 °C wachsen diese Nachtschattengewächse am besten. Unter 10°C sowie über 30°C stellt die Pflanze ihr Wachstum ein. Die aus Südamerika stammende Pflanze liebt sandig bis sandig-lehmige Böden und verträgt Staunässe nicht. Der Name leitet sich vom italienischen tartufolo, was Trüffel bedeutet, ab. Dies ist wiederum vom lateinischen Namen terrae tuber (Erdknolle) abgeleitet. Deshalb gibt es auch die Bezeichnung "Erdapfel". Man sollte Anbaupausen von 4 Jahren wegen Nematoden und anderer Probleme einhalten. Die Knollen sollten ca. 10-15 cm tief und im Abstand von 25-30 cm gelegt werden. Die Kartoffel ist ein Mittel- bis Starkzehrer, der wenig N aber viel P, K, und Mg benötigt. Das Knollenwachstum beginnt ca. 3 Wochen nach der Blüte. Jetzt ist eine gute Wasserversorgung nötig, um einen guten Ertrag zu erzielen. Was gibt es Schöneres, als die ersten frisch geernteten Kartoffeln mit etwas Butter und Salz oder mit Quark und Leinöl im Garten sitzend zu genießen. Bei diesem Gedanken läuft einem doch schon das Wasser im Mund zusammen, oder?

Ich empfehle die Frühkartoffel ANNABELLE und die gute, ertragreiche LAURA (der Klassiker, rote Schale, gelbes Fleisch, ausgezeichneter Geschmack).

WILDKRÄUTER  Nun juckt es ja allen in den Händen, das lästige Unkraut im Garten zu jäten. Aber lasst bitte Milde walten! Das behaarte Schaumkraut bietet mit seinen winzigen weißen Blüten erste Nahrung für Wildbienen. Es kann gut als Salat verwendet werden. Bevor es blüht ist es am zartesten, es schmeckt leicht nach Kresse und enthält wie alle Wildkräuter viele Mineralien und Vitamine. Auch die purpurrote Taubnessel ist jetzt blühend in unseren Gärten zu finden. Sie gibt einen frühen Farbtupfer im Garten mit einem attraktiven Blatt und ist essbar. Bitte nicht ausreißen! Diese Wildpflanzen nutzen uns im doppelten Sinne: Sie liefern frischen, gesunden Salat und fördern Wildbienen, die für die spätere Bestäubung unseres Gemüses bereitstehen.

BÄUME  Ein Geschmackserlebnis der besonderen Art bieten jetzt die zarten Blätter der Sommerlinde. Sie haben einen sehr milden Geschmack und sind wie jedes junge Grün, reich an Mineralien. Ebenso lohnt sich das Pflücken von Haselnussblättern, sie sind reich an Phenolen, Kieselsäure und Gerbstoffen. 

Es ist Zeit, KÜRBISGEWÄCHSE vorzuziehen! Gurken, Kürbisse, Zucchini, Melonen sollten gleich in die entsprechenden Töpfe ausgesät werden. Sie vertragen das Pikieren schlecht, da sie sehr empfindlich auf Wurzelverletzungen reagieren. 

Meine Empfehlung: Freilandgurke MARKETMORE, eine dunkelgrüne, ca. 25 cm lange, schlanke Freilandgurke, die nicht bitter wird. Sie ist sehr ertragreich und resistent gegenüber echtem und falschem Mehltau, Krätze und Gurkenmosaikvirus.

 

Gartentipps für den Mai

Der Wonnemonat Mai ist angebrochen. Es gibt viel zu tun. Manches sollte man aber ruhig sein lassen. Wie z. B. das Mähen des Rasens - MÄHFREIER MAI. Ich rufe wieder zum mähfreien Mai auf! Ungemähte Wiesen trotzen viel besser der Trockenheit und bieten vielen Tieren wie Wildbienen, Käfern, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen einen wichtigen Lebensraum. Genießt die Vorteile des Nichtmähens im Frühling für Mensch und Tier. Wenn Ihr nicht völlig auf das Mähen verzichten könnt, lasst einfach einen Bereich des Rasens in Ruhe wachsen und mäht erst im Juni wieder. Spart Euch die Zeit für andere schöne Dinge im Garten und tragt durch Nichtstun zur Artenvielfalt bei. 

WASSER SPAREN  Der vergangene April zählte zu den regenärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Seit Jahresbeginn fielen insgesamt nur ca. 20 % der sonst üblichen Niederschlagsmenge. Sollte sich dieser Trend im Mai fortsetzen, droht eines der trockensten Frühjahre, das bislang in Deutschland registriert wurde. Deshalb hier wie im letzten Jahr zur Erinnerung die folgenden Tipps:

  1. Mulchen verringert entscheidend die Verdunstung und als Nebeneffekt vermindert es außerdem noch das Unkrautwachstum. Rasenschnitt kann so sinnvoll verwendet werden.
  2. Morgens gießen! Pflanzen nehmen das Wasser morgens gut auf und Schnecken und Pilzkrankheiten haben weniger Chancen.
  3. Einmal Hacken ist wie zweimal Gießen! Gehackte Erde hat eine ähnliche Wirkung wie Mulch.
  4. Leere Beete vermeiden! Diese vertrocknen schnell und lassen Unkräuter rasant wachsen. Lieber eine Gründüngung aufbringen zur Freude der Insekten und als Bodenverbesserung.
  5. Gießränder sparen Wasser, es gelangt direkt dorthin, wo es gebraucht wird. Erst vorgießen, warten und dann nachgießen.
  6. Lieber einmal richtig wässern als täglich ein bisschen, vorzugsweise morgens, nicht abends für die Schnecken.
  7. Achtung, Kübelpflanzen brauchen einfach mehr Wasser. Untersetzer sowie Mulchen sind hilfreich. Pflanzen, die in der Erde wurzeln, brauchen grundsätzlich weniger Wasser.
  8. Regenwasser sammeln! 
  9. Kein Wasser für den Rasen!

STAUDEN Jetzt ist noch Zeit, Stauden und Gehölze anzupflanzen. Stauden können durch Teilen verjüngt und vermehrt werden. Stauden müssen nicht unbedingt gedüngt werden. Das Einarbeiten von Hornspänen genügt meist. Die Gruppe der nährstoffbedürftigen Stauden ist relativ übersichtlich, es handelt sich dabei hauptsächlich um hochgezüchtete, üppig blühende Pflanzen wie Rittersporn, Phlox, Sonnenhut und Sonnenbraut. Hier sollte etwas Kompost, gemischt mit Hornspänen gegeben werden. 

EISHEILIGE Auch wenn es in den Fingern juckt, bitte noch mit dem Auspflanzen der vorgezogenen Tomaten-, Gurken-, Zucchini-, Kürbispflanzen und Co. warten. Die Wahrscheinlichkeit für Fröste im Mai ist zwar geringer geworden, aber der Blick auf die Wetterkarte sollte nicht vergessen werden. Nachttemperaturen unter 12° sollten für die Jungpflanzen vermieden werden.

Bald können BOHNEN in die Erde. Wie wäre es einmal mit einer dekorativen Feuerbohne (Käfer- oder Prunkbohne). Sie produziert reichlich wunderschöne violett-schwarz gesprenkelte Bohnen, die getrocknet aufbewahrt, im Winter einen sehr köstlichen Eintopf oder Salat geben. Feuerbohnen eignen sich dank ihrer leuchtend roten Blüten hervorragend zum Beranken von Rankgittern und Pergolen.

KRÄUTERECKE  Die GUNDELREBE (Gundermann, Frauenminze) entwickelt jetzt ihre größte Kraft. Diese kriechende Wildpflanze mit ihren hübschen violettblauen Lippenblüten wächst gern im Rasen oder als Bodendecker in den Beeten. Man erkennt sie an den rundlichen bis nierenförmigen Blättern. Ich entferne sie längst nicht mehr und lass sie gern anstelle von Rasen wachsen. Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingen, riecht es aromatisch, leicht minzig. Schon die alten Germanen nutzten die Pflanze, um den Körper nach dem Winter zu reinigen. Sie wird gern bei Frühjahrsmüdigkeit, Entzündungen, Ohrenschmerzen, Magenproblemen und sogar bei Schwermetallbelastung eingesetzt. Man kann sie als Tee zur Frühjahrskur, in Smoothies oder Salaten genießen, als Ölauszug für Brustbalsam bei Husten. Rezept: 1 TL frische oder getrocknete Gundelrebe mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen und 2 Tassen täglich kurweise 2 Wochen trinken.

Jetzt ins Freiland AUSSÄEN: Mais, Karotten, Kohl, Salate, Mangold, Rettich, Erbsen, Rote Bete, Kräuter. 

Der im April vorgetriebene RHABARBER kann jetzt geerntet werden. Als erstes frisches Gemüse (Knöterichgewächs) ist es jedes Mal ein Hochgenuss, das eher als süß-saures Obst erscheinende Gewächs im Mai wieder zu kosten. Ob als Kompott, gemeinsam mit Himbeeren gekocht oder als saftiger Kuchen - entweder man mag ihn oder nicht. Ein einfacher, schnell bereiteter Rhabarber-Buttermilch-Kuchen versüßt den Nachmittag. Statt Kaffee darf es dann auch mal eine Maibowle sein - dafür ist der Mai schließlich da!

Die asiatische TIGERMÜCKE ist in Deutschland auf dem Vormarsch, sie kann gefährliche Krankheiten übertragen. Regentonnen sollten unbedingt verschlossen oder mit einem Netz (Maschenweite 2x2mm) abgedeckt werden. Auch Reste in Gießkannen, Untersetzern und verstopften Dachrinnen werden von der Mücke genutzt. Gartenteiche stellen keine Gefahr dar. Selbst wenn keine Fische darin leben, werden die Mückenlarven von Molchen und Libellenlarven gefressen. 

VERANSTALTUNGEN  Obstbaumschnitt am Pfirsichbaum kann man in der KGA Rosengarten Marzahn am 10.05.2025 um 10 Uhr erlernen (Dauer 2 Stunden, kostenlos, Marzahner Chaussee 60, Anmeldung nicht erforderlich).

Der NABU ruft wieder zur Stunde der Gartenvögel auf. Vom 09.-11.05.2025 werden für eine Stunde lang Gartenvögel gezählt, um den aktuellen Vogelbestand und dessen Entwicklung zu ermitteln. Hier geht es zum Online-Formular für die Teilnahme Stunde der Gartenvögel - NABU